Fragen und Antworten

Die verschiedenen Begriffe Legasthenie, Dyslexie, Lese- Rechtschreib-Störung oder auch Lese- Rechtschreibschwierigkeiten werden oft synonym verwendet, beschreiben jedoch alle dieselbe Problematik. Nämlich eine deutliche Schwierigkeit beim Erlernen des Lesens und/oder Schreibens, welche im Vergleich zu anderen Leistungen aus dem Rahmen fällt.

Wichtig hierbei ist, dass Legasthenie nicht die Folgen einer Intelligenzminderung, unzureichender Beschulung oder sonstigen psychischen oder neurologischen Krankheiten ist. 

Nein. Es gibt Kinder, die nur mit dem Lesen Schwierigkeiten haben, jedoch gut rechtschreiben – und umgekehrt.

Mögliche Anzeichen können sein:

  • Verzögerte Sprachentwicklung oder Schwierigkeiten bei der Aussprache
  • Probleme beim Erlernen von Reimen oder dem Unterscheiden ähnlicher Laute
  • Schwierigkeiten beim Erkennen und Benennen von Buchstaben
  • Langsames und fehlerhaftes Lesen selbst einfacher Wörter
  • Langes Zögern beim Lesen
  • Schwierigkeiten beim Verstehen des Gelesenen
  • Schwierigkeiten, sich Buchstaben und deren Reihenfolgen zu merken
  • Häufiges Vertauschen oder Auslassen von Buchstaben
  • Inkonsequente Rechtschreibung, bei der auch einfache Wörter mehrmals korrekt geschrieben werden können und dann plötzlich falsch geschrieben werden (z.B. “für” wird “vür”, “führ”, “vühr”)
  • Mangelndes Anwenden von Rechtschreibregeln (ck, tz, ie, h, st, sp, Verlängern, Ableiten, …)
  • Typische Rechtschreibfehler sind z.B.: steikt (steigt), Plat (Blatt), fersuchen (versuchen), Schtein (Stein), Zan (Zahn), feraten (verraten)

Unter Dyskalkulie versteht man eine Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, welche jedoch nicht durch unzureichende Beschulung oder allgemeine Intelligenzminderung erklärbar ist.

Mögliche Anzeichen können sein:

  • Schwierigkeiten beim Erkennen von Mengen und Zahlen, oft schon im frühen Kindesalter
  • Probleme mit einfachem Kopfrechnen und dem Einprägen von Grundrechenarten
  • Schwierigkeiten beim Verständnis von Platzwerten (z. B. die Unterscheidung zwischen Zehner- und Einerstellen)
  • Verwirrung bei mathematischen Begriffen und Symbolen (z. B. Plus, Minus, größer als, kleiner als)
  • Fehlende Fähigkeit zur Abschätzung von Mengen oder zur räumlichen Orientierung im Zahlenraum